Mit der Eröffnung der Klinik Gut in Fläsch im Jahr 2017 wurde ein architektonisch und technologisch innovatives Projekt realisiert. Besonders prägnant ist die Fassade aus Carbonbeton in Holzoptik, die dem Gebäude einen modernen, gleichzeitig warmen Charakter verleiht und neue Maßstäbe für den Einsatz von Carbonbeton im Hochbau setzt.

Projektbeschreibung

Das architektonische Konzept stammt vom renommierten Büro Bearth & Deplazes Architekten AG aus Chur, das für seine zeitgenössische und kontextbezogene Architektur bekannt ist. Die Fertigung und Montage der Fassadenelemente erfolgte durch die Sulser AG, die sämtliche Carbonbetonfertigteile in ihrem Werk herstellte.
Die Fassade verbindet ästhetische Qualität und Funktionalität: Während die Oberfläche durch ihre prägenden Holzstrukturen eine natürliche Ausstrahlung erzeugt, ist sie gleichzeitig langlebig und dauerhaft farbstabil – im Gegensatz zu echtem Holz, das im Laufe der Zeit vergraut.

Technische Details

  • Anzahl der Fassadenelemente: 2.288 Stück
  • Abmessungen: Längen von ca. 3,7 m bis 1,4 m | Breite ca. 20 cm | Dicke 2,5 bis 6 cm
  • Bewehrung: individuell geformte Carbongitterbewehrung solidian GRID Form Q95-CCE-38
  • Material: Faserbeton C30/37
  • Fassadenfläche: 1.147 m²
  • Oberfläche: strukturierte Holzoptik, jedoch ohne Vergrauungseffekt
  • Befestigung: Hinterschnittanker

Durch die schlanken und leichten Carbonbetonelemente konnte eine effiziente und zugleich hochwertige Fassadenlösung umgesetzt werden, die sowohl ästhetische als auch bauphysikalische Anforderungen erfüllt.

Projektpartner

  • Bauherr: Gut Immobilien AG, Balzers
  • Architekt: Bearth & Deplazes Architekten AG, Chur
  • Fertigteilwerk / Ausführung Betonarbeiten: Sulser AG
  • Bewehrung: solidian & kelteks
  • Planung & Statik: Sulser AG, unterstützt durch solidian & kelteks

Bedeutung & Ausblick

Die Fassade der Klinik Gut in Fläsch gilt als Pilotanwendung von Carbonbeton im Fassadenbau und zeigt das Potenzial dieses innovativen Materials auf. Neben den gestalterischen Vorteilen überzeugt die Lösung durch geringes Gewicht, hohe Dauerhaftigkeit und Korrosionsfreiheit.
Das Projekt verdeutlicht eindrucksvoll, wie Carbonbeton neue Möglichkeiten für nachhaltige, langlebige und architektonisch anspruchsvolle Gebäudehüllen eröffnet.